Drei Kelche des Blütenzaubers

Wasser des kühlen Brunnens klar
fliessende Formen im Spiegelbild
vereint leise Töne so wunderbar
quellender Ursprung in Einem wild

sitzt hier der kleine Wassergeist
im Zwielicht unsichtbar verhüllt
gedankenversunken schon meist
ihn etwas mit Schrecken erfüllt

Bild gemacht von Menschenhand
vom Geisterland gläsern scheint
seltsamer Blick ins ferne Elfenland
der Tränen unsrer Zeit beweint

Schenk Dir den Kelch des Wassers
gefüllt im endlos alten Urgestein
schenk Dir den Kelch des Lebens
Glanz auf feuchtem Wellenschein

Schenk Dir den Kelch der Liebe
immerdar sich allzeitig regt
Ursprung des Lichts aller Triebe
dass stet von Götterhand bewegt

Schenke Dir drei Kelche rein
voll des Blütenzaubers Kraft
vom kleinen Bienenvolk fein
vergoren zu süssem Göttersaft

Blitz und Besen

Besen, Besen flieg mit mir
ins entfernte Land wo Tropfen
in den Höhn zur Welt gebracht
im Himmel als Kristall erwacht

Glitzerstrahl der Elemente
im Pollenflug durchtreibt der Keim
ungestüm, geballt zu Wolken
berührt vom warmen Sonnenschein

Flieg mein Besen, flieg im Föhn
Aufwind reisst die warme Luft
immer höher treibt das Ganze
Lust am Fliegen, ach so schön

Flug durch Feuerblitz in Wolken
wo Donars Groll im Donner rollt
durchfährt der grelle Speer abrupt
die Sphären auf und ab gewollt

Besen, Besen flieg nur weiter
trag mich durch den Wolkenhain
was Ihr euch fragt, teils nun heiter
wie verrückt muss der wohl sein

Nussbaumtraum

Du bist wie Du bist, so wunderbar
im Brunnenverlies fliesst der Quell
in meinem Traume scheint mir klar
Leuchten in Deinen Augen so hell

Wir kosten den Wein reiner Liebe
sich ins Tal unsrer Körper ergiesst
Wandel im leeren Flussbett rinnt
wieder grünes zu ranken beginnt

Warme Gefühle streichen entlang
meiner Sinne fliesst heisse Glut
so rot wird das Herz unsrer Sonne
das Treiben in warmer Liebesflut

Gedankenversunken leuchtet hell
Glanz Deines Wesens im Traum
huschende, kleine Wolkenbilder
Küsse unter dem Nussbaumsaum