Sonntag, 29. Juni 2008

Der Schleier der Mondenfee

Dunkelheit zieht übers Land
einkehrende Zeit zum ruhen
legt sich kühlend leiser Tau
im Grase ich die Stille fand

Mondenlicht ist aufgegangen
deckt es zu die alten Wunden
Tränen feucht wie Morgentau
feil in beiden Augen leuchten

Es silbrig scheint im Auenwald
in dem ich sternenförmig liege
ziehen Schleier übers Gesicht
Hauch der Mondenfee verhallt

Schein fällt auf den Weltensee
sehe ich Dich aus nah und fern
flieg ich mit dem Wolkenschiff
zu meiner geliebten Sternenfee

Mittwoch, 25. Juni 2008


Nachtfalter

Wenn es dunkler wird im Abendrot
faltest lautlos auf das graue Kleid
endgültig bringt dem Tag den Tod
leis versinkt des Vogels Heiterkeit

Samtschwarz und Sternenpunkten
verzierter Mantel mit Gold bestickt
ziehst zur Jagd nach den Sternen
im Licht der Mondenfee geschickt

Auf der Suche weit im Sternenbild
sieht er die wunderbare Zauberfee
flattert leise sie im Wind ganz wild
vom Funkenspiele des Sonnensees

Lieben ist wie weisser Sternentau
legt sich nieder auf das Angesicht
gehe träumen früh im Morgengrau
bis neu die nächste Nacht anbricht

Samstag, 14. Juni 2008

Ranke um Ranke

Du liebst die grüne Natur
im Sinne der Schöpfung
die sich hier manifestiert
schimmert die Hoffnung

Innen wie Aussen ist ein
einzigartiges Launenspiel
wie verziertes Elfenbein
hebt sich der Blütenstiel

Stielvolles Blätterranken
zieht dem Licht entgegen
neues bereit zu erkunden
kraftvoll auf allen Wegen

Und vom Regen umgeben
von den Sonnen verwöhnt
Knospenwuchs im Streben
am Ende als Blüte gekrönt

Ranke um Ranke fällst
vor mir in einen Traum
betört im warmen Spiel
Mohnblütenduft im Raum

Freitag, 6. Juni 2008

Ungeheuer

In Holz geschnitzt, auf Leder gebrannt
steht es im Buche von Samarkand
der Geist des Windes lauscht gebannt
dem Rasseln der Blätter im Märchenland

In Stein gemeisselt, aus Glas gezogen
der Glasreif glättet die silbernen Wogen
und wo Du bist, ich finde Dich immer
so nah und fern im Sternengeflimmer

Im Sturme geboren von Wasser und Wind
durchzieht er die Welt mit dem Wolkenkind
mit Musse, gekräuselter Meeresspiegel
küsst er die Fee mit dem Zungensiegel

Im Feuer zuhause, in die Glut verliebt
begehrt und verzehrt er was es so gibt
vom Ozeandampfer bis zur heiligen Kuh
erbarmungslos frisst er alles im nu

Doch hört er das Lied der Kristalle klingen
am Horizonte vom endlosen Wüstenland
wird die Stille dem Drachen Ruhe bringen
im sagenumwobenen Samarkand