Freitag, 6. Juni 2008

Ungeheuer

In Holz geschnitzt, auf Leder gebrannt
steht es im Buche von Samarkand
der Geist des Windes lauscht gebannt
dem Rasseln der Blätter im Märchenland

In Stein gemeisselt, aus Glas gezogen
der Glasreif glättet die silbernen Wogen
und wo Du bist, ich finde Dich immer
so nah und fern im Sternengeflimmer

Im Sturme geboren von Wasser und Wind
durchzieht er die Welt mit dem Wolkenkind
mit Musse, gekräuselter Meeresspiegel
küsst er die Fee mit dem Zungensiegel

Im Feuer zuhause, in die Glut verliebt
begehrt und verzehrt er was es so gibt
vom Ozeandampfer bis zur heiligen Kuh
erbarmungslos frisst er alles im nu

Doch hört er das Lied der Kristalle klingen
am Horizonte vom endlosen Wüstenland
wird die Stille dem Drachen Ruhe bringen
im sagenumwobenen Samarkand